Aus dem Ballungsgebiet um Bonn heraus suchten wir 1983 nach einem geräumigen, freistehenden Haus mit großem Garten und viel Natur um uns herum. In der Gemeinde Hattert im Westerwald fanden wir genau dieses. Zunächst bestand unsere Familie nur aus Eltern und einem Kleinkind. Doch schon im ersten Jahr gesellte sich unser zweites Kind dazu. Drei Jahre später kamen die ersten 2 Pflegekinder in die Familie und bis ins Jahr 1992 vergrößerte sich unsere Familiengemeinschaft um 4 weitere Kinder und eine Tante, die sich dann mit mir als Pflegemutter die Arbeit teilte. Die 4 zuletzt aufgenommenen Kinder waren besondere Kinder mit Behinderungen und einem erhöhten Bedarf an Pflege und Förderung.

Aus diesem Grund wurde aus einer großen Familie 1994  ein kleines Kinderhaus, das in anderer Weise finanziert wird und in dem sich ein Team von fachlich qualifizierten Mitarbeitern die Arbeit teilen kann. Die Struktur einer Familie wurde erweitert, jedoch behielten die Kinder durch unsere gemeinsame Wohn-und Lebenssituation mit ihnen in einem Haus konstante Bezugspersonen und konnten sich so weiterhin als Familiengemeinschaft erleben.

Das Kinderhaus bietet nach wie vor 8 Kindern, Jugendlichen und jetzt auch jungen Erwachsenen, die aus unterschiedlichen Gründen nicht in ihren Herkunftsfamilie leben können, ein Zuhause.

Aus Kindern werden große Leute. So auch aus den Kindern vom Kinderhaus „Pumuckl“. Ein Teil, der im Kinderhaus erwachsenen gewordenen Bewohner, haben es schon verlassen um ein Leben in Eigenständigkeit oder in einer anderen Lebensform zu verbringen. Für einen kleinen Teil unserer hier aufgewachsenen Bewohner soll das Haus aber auf Dauer ein Lebensplatz werden. Aus diesem Grund nehmen wir seit 2019 keine Minderjährigen mehr bei uns auf. In einer Übergangsfrist, in der auch unsere Minderjährigen noch erwachsen werden können, werden wir unser Kinderhaus in eine Wohngruppe, entsprechend der baulichen Voraussetzungen, für das Leben  mit einer Gruppe Erwachsener umbauen und neu gestalten.